Ein wirklich interessantes Thema.
Ich gestehe, dass ich Delta Chat noch nicht regelmäßig nutze, weil ich noch über ein im Jahr 2016 erstelltes Schlüsselpaar verfüge und nur darauf warte, bis es erfolgreich importiert werden kann. Bis dahin verfolge (und teste) ich die weitere Entwicklung genau, muss aber unbedingt erwähnen, dass jeder noch so kleine Fehler von den Entwicklern ausgemerzt wird, auch wenn es manchmal etwas länger dauert, weil zeitgleich an neuen Funktionen gearbeitet wird. Wenn man sich ein paar Wochen sowohl hier als auch auf den Github-Repositories aufhält, wird man feststellen, dass hier ein extrem engagiertes und sehr erfolgreiches Team am Werk ist. (Manchmal frage ich mich, ob das vielleicht Übermenschen sind, die niemals schlafen.
)
Was meine Frau betrifft, so nutzt sie Delta Chat hauptsächlich, weil sie keinen anderen Messenger kennt und ich ihn auf ihrem Smartphone installiert habe. Sie hatte bis kurz vor Weihnachten kein Smartphone, also nur ein “Feature Phone”. Ich habe mir damals verschiedene Apps angesehen, und auch wenn Delta Chat im Vergleich zur Konkurrenz noch nicht alles kann, so ist es beeindruckend, einen Messenger zu haben, der auf E-Mail basiert und mit jedem anderen (standardisierten) E-Mail-Client kompatibel ist. Und jeder unserer Kontakte hat eine E-Mail-Adresse, man muss also niemanden dazu zwingen, einen bestimmten Messenger zu verwenden; die “gute, alte E-Mail” macht’s möglich!
Auch wenn ich Autocrypt zum Verschlüsseln nicht verwende, ist es für jene, die zu Beginn noch über kein Schlüsselpaar verfügen, schlicht genial, weil man als Einsteiger über das ohnehin recht umfangreiche Thema Verschlüsselung überhaupt nicht nachdenken muss: Delta Chat macht einfach alles vollautomatisch, wie man es von einem zeitgemäßen Messenger erwartet. Ein neues Schlüsselpaar wird automatisch erstellt und die ersten zwei Nachrichten an einen Kontakt werden unverschlüsselt gesendet, damit beide Gegenstellen feststellen können, ob der in den Mails enthaltene öffentliche Schlüssel im Bedarfsfall interpretiert werden kann. Wenn ja, erfolgt die Kommunikation ab diesem Moment verschlüsselt. Für den/die Anwender ist das alles mehr oder weniger uninteressant: Wenn das kleine Schlosssymbol in der Sprechblase angezeigt wird, ist der Datenaustausch verschlüsselt - so einfach kann Verschlüsselung sein! Man sollte aber auf jeden Fall eine Sicherung anlegen und den geheimen (privaten) Schlüssel einmalig exportieren, damit man ihn später wiederherstellen kann, sei es nach einem Festplattencrash oder einem ohnehin geplanten Hardware-Austausch.